Ausgangslage
In Kolumbien wurde die indigene Urbevölkerung über die Jahrhunderte weit zurückgedrängt, oder sie ging in der Mestizenbevölkerung auf. Es gab um das Jahr 2000 noch 75 ethnischen Volksgruppen mit ca. 500.000 Personen, die überwiegend in den Randzonen des Landes leben. Das sind nur noch zwei Prozent der Gesamtbevölkerung.
Die Curripaco sind eine dieser ethnischen Gruppen. Sie leben im östlichen Tiefland Kolumbiens - größtenteils in Schutzgebieten am Guainía-Fluss - weit verteilt auf einem Gebiet von 20.000 qkm. Ihre Lebensgrundlage sind Fischfang, Jagd, Ackerbau und Kunsthandwerk. Der Guainía und seine Nebenarme sind die einzigen Verbindungswege. Äußere Einflüsse wie fremde Siedler und Goldsucher bedrohen die Existenz und Kultur der Curripaco. Sie haben sich in der Vereinigung AICURIGUA zusammen geschlossen. Wir sind im Jahr 1999 in Kontakt mit Ihnen getreten.
Wasserambulanz
Die medizinische Versorgung in dieser Region ist unzureichend. Die Curripaco hatten in Eigenregie die bis dahin einzige Gesundheitsstation im Ort Sejal aufgebaut. Dort ist ständig ein Pfleger, der einfache Krankheitsfälle und Verletzungen behandeln kann und ggf. Geburtshilfe leistet. Das größte Problem ist der Transport zur Gesundheitsstation. Auf dem ausgedehnten Flussnetz waren die Kranken und Schwangeren in Einbäumen tagelang unterwegs und kamen oft für eine Hilfe zu spät an.
Wir konnten im Jahr 2000 die Anschaffung einer motorisierten Wasserambulanz finanzieren, damit können Patienten aus ihren Siedlungen jetzt schneller zur Gesundheitsstation gelangen und in Notfällen auch zu einem Krankenhaus am Orinoco gebracht werden.
Bildungsboot
Außerdem wurde im Rahmen des Projektes ein bereits vorhandenes Boot motorisiert und als „Bildungsboot“ ausgerüstet. Dadurch ist eine bessere Aufklärung der Bevölkerung über Ernährungs-, Anbau- und Gesundheitsfragen möglich. Leider hat der interne Konflikt in Kolumbien einige Zeit später dazu geführt, dass die Arbeit in der Region nur noch sehr eingeschränkt möglich war und viele Bewohner vertrieben wurden.
Finanzierung
Neben den Finanzmitteln des Vereins wurde das Projekt vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit mit einem Zuschuss von 30.000 DM gefördert.